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LET’S GO HIMALAYA von Katja Linke

[Werbung/Rezensionsexemplar]

Katja Linke beschließt, uns ihrem Alltag als Hausärztin auszubrechen, nach Tibet, in das Himalaya Gebirge zu reisen. Gemeinsam mit ihrer elf-jährigen Tochter Julia macht sie sich auf die Reise nach Shangri-la und von dort ins Basis-Camp des Mount Everest. Auf ihrer Reise fasst sie den Entschluss, ihre Erlebnisse in einem Buch festzuhalten.

Meine Gedanken Ich lese selten Bücher, in denen Menschen ihre Reisen schildern, meistens rufen sie vor allem Fernweh in mir hervor, machen mich traurig, dass ich selber gerade nicht am Reisen bin… Doch seit langem hatte ich wieder einmal Lust, genau so ein Buch zu lesen. Durst nach anderen Kulturen und da Reisen Corona-bedingt nur in Maßen möglich ist, schien mir eine Reisebiografie genau das Richtige, mein Fernweh auch nur ein wenig zu lindern.

Die visuelle Beschreibung des Gesehenen hingegen bleibt eher wage, doch zumindest was die Kultur angeht, bietet dieses Buch definitiv ein wenig Linderung des Fernwehs. Menschen, denen die Beiden Reiselustigen in Tibet (und später auch in Nepal) begegnen erzählen von ihrem Land, wie auch ihre eigenen Geschichten. Zwischendurch streut die Autorin Wissen ein, welches sie ergänzend recherchiert hat.

Immer wieder werden Denkanstöße gegeben, sowohl durch das auf der Reise erlebte, wie auch die Selbstreflektion der Autorin, die allerdings kürzer kam als erwartet.    Besonders spannend war Julias kindliche Perspektive, die sich ebenfalls immer wieder heraus lesen ließ, oft stellte sie kritische Fragen, und sorgte so, wenn auch nicht immer besonders feinfühlig, besonders im Hinblick auf die die buddhistische Kultur für eine menge neue Erkenntnisse meinerseits.

Lesen lässt sich das Buch an vielen Stellen leider wie ein Tagebuch — ungefiltert, vor allem aber unaufgeräumt. Oft überwältigen lauter Kleinigkeiten derart, dass ich das Gefühl bekam, das Gebirge vor lauter Bergen (haha) nicht mehr zu sehen. Ich hätte mir einen Aufbruch der zeitlichen Kontinuität gewünscht. Eine Strukturierung nach Erkenntnissen und den zugehörigen Anekdoten statt nach Chronologie.

Auch die vielen langen Monologe, die nicht etwa zusammengefasst und eigenen Worten wieder gegeben wurden, sondern stattdessen in wörtlicher Rede wiedergegeben wurden konnten mich selten überzeugen. Hatte die Autorin etwa all ihre Gespräche aufgezeichnet und anschließend transkribiert, das konnte ich mir kaum vorstellen, besonders da die ihren Entschluss die Reise in einem Buch niederzuschreiben erst nach den ersten Monologen festigte. Für mich lasen sie sich gekünstelt und wirkten unauthentisch.    Sehr authentisch und erfrischend hingegen war jedoch die Ehrlichkeit der Autorin, die viel ach von den Negativen Erfahrungen sprach, erzählte, was schief gelaufen ist und wann sie überlegte, die Reise abzubrechen.

Fazit: Alles in allem bietet dieser ehrliche Reisebericht einige neue Erkenntnisse, ist jedoch aufgrund schlechter Strukturierung langatmig und anstrengend zu lesen.  

Titel: Let’s go Himalaya! — Wo bitte geht’s nach Shangri-La?  

Autor: Katja Linke

Verlag: Twentysix

Seitenanzahl: 260

Et: 14.07.2020

ISBN: 978-3-7407-6697-9

Preis: 12,90€ [D] [Taschenbuch]  

Klappentext:
Katja will für ein paar Wochen raus aus ihrem Alltag als Ärztin. Gemeinsam mit ihrer elfjährigen Tochter Julia startet sie zu einer Tibetreise in den Himalaya. Das höchste Gebirge unseres Planeten gilt nicht umsonst als Dach der Welt: Es berührt mit seinen atemberaubenden Gipfeln nicht nur den Himmel, sondern auch die Seelen derer, die dieses Erlebnis wagen. 
Gleich nach der Ankunft in Tibets Hauptstadt Lhasa landen die beiden unsanft in der Realität und die Träume der Reisenden platzen wie Seifenblasen. Beide halten an ihren Zielen fest: Julia will einen Stein aus Omas Garten ins Basislager am Mount Everest bringen, Katja ist auf der Suche nach einem kraftspendenden Sehnsuchtsort, ihrem Shangri-La. Ob in Tibet der Zauber des sagenumwobenen Shangri-La als paradiesischer Ort spürbar ist? 

Let´s go Himalaya – Wo bitte geht´s nach Shangri-La ist eine ganz besondere Mutter-Tochter-Geschichte über Mut und Liebe, 
über Kulturkämpfe und Glücksmomente und über Loslassen und Ankommen vor der beeindruckenden Gebirgskulisse des Himalaya.  

  Eine kleine Auswahl, wo ihr das Buch kaufen könnt:

Beim Verlag selbstThaliaGenial Lokal  

Vielen Dank an die Agentur Mainwunder und die Autorin für das Rezensionsexemplar.  

Alles Liebe

Eure Eve  

LET’S GO HIMALAYA

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Eve Bernhardt

Eve Bernhardt ist in Göttingen aufgewachsen und liest schon so lange sie denken kann. Nach ihrem FSJ Kultur studierte Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus in Hildesheim. Sie arbeitet als Journalistin und betreibt seit 2020 betreibt ihren eigenen Jugendbuchpodcast.

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