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Titel: Nicht weg und nicht da
Autor: Anne Freytag
Verlag: Heyne
Seitenanzahl: 480
Et: 19.03.2018
ISBN: 978-3-453-27159-3
Preis: 16,00€ [D] [Hardcover]
Klappentext:
Den Anfang kannst du nicht ändern, das Ende schon!
Nach dem Tod ihres Bruders macht Luise einen radikalen Schnitt: Sie trennt sich von ihrem mausgrauen Ich und ihren Haaren. Übrig bleiben drei Millimeter und eine Mauer, hinter die niemand zu blicken vermag. Als Jacob und sie sich begegnen, ist er sofort fasziniert von ihr. Doch Luise hält Abstand. Bis sie an ihrem sechzehnten Geburtstag aus heiterem Himmel eine E-Mail von ihrem toten Bruder bekommt – es ist die erste von vielen. Mit diesen Nachrichten aus der Zwischenwelt und dem verschlossenen Jacob an ihrer Seite gelingt es Luise, inmitten dieser so aufwühlenden wie traurigen Zeit das Glitzern ihres Lebens zu entdecken …
Meinung:
Das Cover gefällt mir wirklich sehr! Der Stil der Zeichnungen ist total besonders und war für mich sofort ein Eyecatcher. Sehr schön finde ich auch, dass sich Details wie die kurzen Haare Luise wiederfinden lassen.
Anne Freitags Schreibstil ermöglicht einen sehr einfachen und schnellen Einstieg in die Geschichte sowie einen wunderbaren Lesefluss. Wie auch in anderen ihrer Bücher, nutzt die Autorin eine sehr lebendige Sprache wenn auch etwas weniger bildlich. Dennoch hat sie es wieder geschafft, mich so in die Protagonistin hineinfühlen zu lassen, dass ich an Gänsehaut und einigen Tränen nicht vorbei gekommen bin.
Die Charaktere konnten mich mit ihrer Tiefe begeistern. Da man nie über sie auszuleren schien und sie so auch einen immer wieder aufs neue überraschen konnten, wirkten die Charaktere umso authentischer.
Durch ihre Sprache hat Anne Freytag mir einen, trotz wechselnden Erzählern, ganz besonderen Zugang zur Gedankenwelt besonders von Luise, aber auch von Jacob gewährt.
Ziemlich eindrucksvoll fand ich, dass beispielsweise der Freitod von Luises Bruder immer irgendwie anwesend war, aber wie Wellen mal weniger präsent und mal total übermächtig war.
Fazit:
Dieses Buch ist mir wahnsinnig unter die Haut gegangen und behandelt einige spannende Themen. Ich kann euch dieses Buch wirklich ans Herz legen und gebe dafür auch 5 Sterne: 🌟🌟🌟🌟🌟.
Vielen Dank den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar.
Anmerkung (Spoiler!):
Eine Freundin von mir fing an dieses Buch mit dem Buch „13 reasons why“/ „Tote Mädchen lügen nicht“ von Jay Asher zu vergleichen, da in beiden Büchern Angehörige Nachrichten von Menschen bekommen, die den Suizid für sich gewählt haben. Allerdings wird in 13rw der Suizid auf eine abartig Art und Weise glorifiziert und die Kassetten, welche Hannah an ihre Freunde und Bekannte schickt, dienen ausschließlich der Schuldzuweisung. In „Nicht weg und nicht da“ schickt Luises Bruder Nachrichten, um Luise zu trösten und ihr zu sagen dass er sie liebt und dass sie ihr Leben weiter leben soll. Hier steht im Zentrum, wie sehr Mitmenschen unter einem Suizid zu leiden haben und wie schwer es ist weiterzuleiten, wenn man jemanden wichtigen an den Freitod verliert.
Alles Liebe,
Eure Eve