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DIE CHRONIKEN VON ALICE – FINSTERNIS IM WUNDERLAND von Christina Henry

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Rezension 

Worum geht’s? 
Was wäre wenn… Alice nach ihrem Besuch im Wunderland für verrückt erklärt wird und in die Irrenanstalt kommt? Und wenn sie sich dort in einen Axtmörder verliebt? Und wenn all die Wunder eigentlich ein einziger Alptraum waren? Und was wäre wenn Alice und ihr Axtmörderfreund dann aus dem Hospital fliehen, um das böseste, gefährlichste Wesen aller Zeiten aufzuhalten und um Rache zu nehmen, am weißen Kaninchen?
Und das alles nur, weil sie mit ihrer besten Freundin ein kleines Abenteuer erleben wollte.
Meine Gedanken
Alice ist nach ihrer Reise ins „Wunderland“ traumatisiert, hat Alpträume. Nach zehn Jahren in der Irrenanstalt wirkt sie noch immer wie eine Teenagerin, beinahe so, als hätten die Ereignisse von damals sie gehindert, sich weiterzuentwickeln. Das erkennt sie auch stellenweise selber. Dementsprechend naiv und gleichzeitig sehr nüchtern erzählt sie. Dadurch entsteht ein trockener, aber beinahe kindlicher Ton, der beim Lesen beispielsweise makaberer, sehr expliziter Passagen eine Gänsehaut beschert. 
Man könnte dem Buch vorwerfen, wie mit den Mädchen und den jungen Frauen umgegangen wird, dass sie sich selbst verkaufen müssen oder sogar andere Menschen Besitz von ihnen ergreifen. Das weibliche Geschlecht ist in dem Schauplatz des Romans, der alten Stadt, die als Slum durchgehen würde, kaum etwas Wert. Frauen sind komplett abhängig von ihren Männern und selbst verheiratet sind sie nicht sicher vor den Anführern der Territorien. ABER (!) die Protagonisten Alice sowie auch ihr Freund Hatcher wehren sich gegen dieses Rollenbild. Immer wieder hört Alice von den Besitzansprüchen, die das Kaninchen über sie hegt und immer wieder sagt sie, dass sie ihm nicht gehöre. Alice, die aus der neuen Stadt kommt, einer zivilisierteren Gegend, ist angewidert, wie mit den Mädchen umgegangen wird, denen sie begegnet und kämpft für diese.
Aber auch den Tieren und einer Wirtsfamilie hilft sie, wo sie kann. Und diese Hilfsbereitschaft, der Drang, die Ungerechtigkeiten zu beheben, den Alice zeigt, finde ich für das Buch viel wichtiger als die ganzen Ungerechtigkeiten, die nebenbei bemerkt über den Sexismus noch weit hinausreichen.
Die Geschichte ist gespickt mit Anspielungen auf das Originalwerk „Alice im Wunderland“, zu welchem sie als Fortsetzung funktioniert, bietet aber eine ganz andere Perspektive auf dieses.
Obwohl eine grausame Tat auf die nächste folgt, wirkt die Geschichte nie zu dick aufgetragen und bleibt schlüssig.
Von der ersten Seite an, schafft es der außergewöhnliche, kindliche Schreibstil, zu fesseln, an keinem Zeitpunkt wird die Märchenadaption langweilig.

Fazit:
Dieses Buch ist krass und brutal und explizit, aber es ist auch packend und wunderbar geschrieben. Ich bin total begeistert und gebe 5 Sterne: 🌟🌟🌟🌟🌟.
Titel: Die Chroniken von Alice – Finsternis im Wunderland
Originaltitel: Alice (The Chronicles of Alice)
Reihe: Band 1 – Die Dunklen Chroniken
Autor: Christina Henry
Deutscher Verlag: Penhaligon
Seitenanzahl: 352
Deutsches Et: 16.03.2020
Deutsche ISBN: 978-3-7645-3234-5
Deutscher Preis: 18,00€ [D] [gebunden]
Klappentext:
Seit zehn Jahren ist Alice in einem düsteren Hospital gefangen. Alle halten sie für verrückt, während sie selbst sich an nichts erinnert. Weder, warum sie sich an diesem grausamen Ort befindet, noch, warum sie jede Nacht Albträume von einem Mann mit Kaninchenohren quälen. Als ein Feuer im Hospital ausbricht, gelingt Alice endlich die Flucht. An ihrer Seite ist ihr einziger Freund: Hatcher, der geisteskranke Axtmörder aus der Nachbarzelle. Doch nicht nur Alice und Hatcher sind frei. Ein dunkles Wesen, das in den Tiefen des Irrenhauses eingesperrt war, ist ebenfalls entkommen und jagt die beiden. Erst wenn Alice dieses Ungeheuer besiegt, wird sie die Wahrheit über sich herausfinden – und was das weiße Kaninchen ihr angetan hat …


Zu Thalia

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Ich hoffe euch hat der Beitrag gefallen

Bis bald. Alles Liebe
Eure Eve

Eve Bernhardt

Eve Bernhardt ist in Göttingen aufgewachsen und liest schon so lange sie denken kann. Nach ihrem FSJ Kultur studierte sie Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus in Hildesheim. Sie arbeitet als Journalistin und betreibt seit 2020 betreibt ihren eigenen Jugendbuchpodcast.

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