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Radio Silent: Melde dich, wenn du das hörst

Radio Silent: Melde dich, wenn du das hörst

von Tom Ryder.

Übersetzt von Sandra Knuffinke und Jessika Komina.

„Die Welt ist voller vermisster Menschen, und die traurige Wahrheit ist, dass viele von ihnen nie wieder nach Hause zurückkehren.“ – Radio Silent von Tom Ryder

Radio Silent: Melde dich, wenn du das hörst von Tom Ryder
„Radio Silent: Melde dich, wenn du das hörst“ von Tom Ryder erschienen bei Magellan

Darum geht’s in „Radio Silent“

Als Kind musste Dee hilflos dabei zuschauen, wie ihre beste Freundin Sibby entführt wurde. Zehn Jahre später hat sie immer noch mit den Erinnerungen an diesen Tag zu kämpfen, macht sich Vorwürfe und kann oft nicht schlafen. Stattdessen arbeitet sie an ihrem True-Podcast, der selbst auch in genau so einer schlaflosen Nacht entstanden ist. Darin erzählt sie von Vermisstenfällen. Mithilfe ihrer Hörer:innenschaft, den sogenannten Laptopdetektiven versucht sie so, etwas zur Lösung der Fälle, oder zumindest einem Teil davon, beizutragen. 

Obwohl der Podcast wahnsinnig erfolgreich ist, weiß außer Dees bestem Freund niemand, dass sie es ist, die dahintersteckt – Stimmverzerrer und VPNs, die ihre IP-Adresse verschlüsseln, helfen ihr dabei, ihre Identität geheim zu halten.

Das geht solange gut, bis zwei Dinge Dees Leben plötlzlich wieder einmal auf den Kopf stellen: Im Haus gegenüber zieht eine neue Familie ein, deren Tochter Sarah etwa in Dees alter ist, und die, im Gegensatz zum Rest der kleinen Stadt, nichts über Dees Vergangenheit weiß und deshalb auch viel offener mit ihr umgeht. Außerdem verschwindet wieder ein kleines Mädchen aus der Stadt. Genau aus dem Haus, in dem Dee und ihre Familie gewohnt haben, als Sibby damals entführt wurde.

Spanned ab Seite eins!

Genau wie True Crime Podcasts auch, zieht das Buch in seinen Bann. Tom Ryder schafft es das Spannungslevel von der ersten Seite an hochzusetzen und dann immer noch weiter zu steigern, ohne dass seine Geschichte dabei an Glaubwürdigkeit verlieren würde. Beim Lesen war ich dadurch ab einem bestimmten Punkt eigentlich permanent schockiert oder beeindruckt oder beides gleichzeitig. Immer wieder kamen neue Wendungen, die ich einfach nicht habe kommen sehen!

Ergänzt wurde die Erzählung aus Dees Perspektive wurde durch Transkripte der Podcastfolgen, die Dee im Laufe des Buches aufnimmt. Diese Einblicke in ihren Podcast haben sich sehr flüssig in den Roman eingefügt.

Auch die Charaktere haben mich überzeugt. Dee ist nicht nur sympathisch und clever, sondern ihre Perspektive und Gefühlswelt auch extrem nahbar und nachvollziehbar geschildert. Besonders der tiefe Einblick, den Tom Ryder seinen Leser*innen in Dees Ängste gibt, macht sie als Figur greifbar und interessant. Aber auch die anderen Figuren sind ausgezeichnet durch ihr Faccetenreichtum und ihre Tiefe, sodass sie alle einzigartig sind.

Fazit zum Buch

„Radio Silent“ lädt dazu ein, mitzufiebern und selbst mitzuraten, was es mit den Vermisstenfällen auf sich haben könnte. Mit seinem angenehmen Schreibstil ist es dem Autoren gelungen, einen stimmigen und realistischen Jugendthriller zu schreiben. Wer also auf der Suche nach Spannung ist, wird mit diesem kurzweiligen und tiefgründigen Roman nicht enttäuscht.


Hör auch mal in die Podcastfolge zu Radio Silent rein:

In der Folge meines Bücherpodcasts erzähle ich euch außerdem von den beiden Büchern „Dunbridge Acadamy: Anywhere“ von Sarah Sprinz und „A river of royal Blood“ von Amanda Joy.


Bibliographisches zu Radio Silent

Erschienen bei Magellan

ISBN: 978-3-7348-5058-5

Umfang: 368 Seiten

Preis (Hardcover): 18€

Link zur Buchseite beim Verlag


Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

Eve Bernhardt

Eve Bernhardt ist in Göttingen aufgewachsen und liest schon so lange sie denken kann. Nach ihrem FSJ Kultur studierte sie Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus in Hildesheim. Sie arbeitet als Journalistin und betreibt seit 2020 betreibt ihren eigenen Jugendbuchpodcast.

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