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SONGS OF THE BEAUTIFUL

Maren Vivien Haase hat mich bereits mit ihren Belladaire-Academy-Büchern begeistert – vor allem ihr Schreibstil, der locker, leicht und humorvoll ist. Genau dieser Stil findet sich auch in „Songs for the Beautiful“ wieder. Die Geschichte bietet dabei sowohl Momente zum Lachen als auch zum Mitfühlen. Vom Vibe her fühlt sich das Buch an wie eine Mischung aus „Plötzlich Prinzessin“ und „Hannah Montana“ – eine moderne Cinderella-Story mit einem Blick hinter die Kulissen des Musikbusiness.

„Songs of the beautiful“ – heimlich aufgenommenes Video bringt alles ins Rollen

Suki Loveless liebt Musik und vor allem das Singen – doch aufgrund ihrer Vergangenheit tut sie das nur im privaten Rahmen. Als jedoch ein heimlich aufgenommenes Video, in dem sie bei der Arbeit in einem Blumenladen singt, viral geht, verändert sich ihr Leben schlagartig. Über Nacht wird sie zum Star und erhält einen Plattenvertrag bei einem großen Label.

Doch mit dem Ruhm kommen auch Unsicherheiten und Schattenseiten. Suki ist anfangs voller Selbstzweifel und Versagensängste, lässt sich aber schnell von den Verantwortlichen des Labels beeinflussen. Sie tut, was man ihr sagt, hinterfragt kaum etwas und verdrängt ihre Bedenken. Erst am Ende des Buches erkennt sie, dass sie für ihre Karriere und ihre Leidenschaft selbst einstehen muss.

River Hawthorne ist ein erfolgreicher Songwriter und Produzent und soll Suki beim Schreiben ihres ersten Albums unterstützen – doch er hat eine düstere Vergangenheit. Vor einigen Jahren saß er unschuldig im Gefängnis, aufgrund einer Lüge von Suki. Früher waren die beiden beste Freunde, doch als sie sich nach langer Zeit wiedersehen, sind beide alles andere als erfreut. Anfangs wirkt River kalt, distanziert und arrogant, doch je mehr man über seine Vergangenheit erfährt, desto verständlicher wird sein Verhalten. Seine Figur zeigt dabei gut, dass nicht immer alles so ist, wie es scheint, und dass es sich lohnt, Dinge selbst zu hinterfragen, anstatt blind anderen zu vertrauen.

Extrem naiv: Protagonistin aus „Songs for the Beautiful“ beinahe unauthentisch

„Songs for the Beautiful“ ist eine romantische, humorvolle, aber auch tiefgründige Geschichte, die sich mit den verschiedenen Seiten der Musikbranche auseinandersetzt. Themen wie Erfolgsdruck, Konkurrenzkampf und die Frage, wie weit man für Ruhm gehen würde, werden glaubhaft dargestellt. Gleichzeitig vermittelt das Buch eine hoffnungsvolle Botschaft: Wenn man an sich glaubt, kann man seine Träume verwirklichen.

Dabei gestört hat mich allerdings die extreme Naivität der Protagonistin. Sukis unkritische Haltung gegenüber der Musikindustrie und ihr mangelndes Vertrauen in ihr Bauchgefühl wirkte an vielen Stellen konstruiert und teilweise sogar unrealistisch. Dadurch fiel es mir schwer, sie als authentischen Charakter wahrzunehmen – stellenweise machte es sie mir sogar unsympathisch.

Sukis übermäßige Gutgläubigkeit könnte für manche Leser – ähnlich wie für mich und einige Mitglieder meines Buchclubs – frustrierend sein. Wer über diesen Punkt hinwegsehen kann, bekommt mit „Songs for the Beautiful“ eine unterhaltsame und gefühlvolle Liebesgeschichte mit ernsten Untertönen und angenehmem Schreibstil. Fans von Geschichten rund um Ruhm, Musik und zweite Chancen werden hier definitiv auf ihre Kosten kommen.


Bibliographisches zum Buch „Songs for the Beautiful“

Erschienen im Deutschen bei Penguin am 09.10.2024.

ISBN: 978-3-7341-1366-6

Umfang: 432 Seiten

Preis (Paperback):  16€

Link zur Buchseite beim Verlag

Eve Bernhardt

Eve Bernhardt ist in Göttingen aufgewachsen und liest schon so lange sie denken kann. Nach ihrem FSJ Kultur studierte sie Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus in Hildesheim. Sie arbeitet als Journalistin und betreibt seit 2020 betreibt ihren eigenen Jugendbuchpodcast.

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