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WUNDER von Raquel J. Palacio (+Meinung zum Film)

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Titel: Wunder: Sieh mich nicht an
Originaltitel: Wonder
Autor: Raquel J. Palacio
Verlag: dtv
Seitenanzahl: 448
Et: 01.01.2015
ISBN: 978-3-423-62589-0
Preis: 9,95€ [D] [Taschenbuch]
Klappentext:
Anrührend, witzig, intelligent, unvergesslich
August ist zehn Jahre alt und lebt mit seinen Eltern und seiner Schwester Via in New York. August ist schlagfertig, witzig und sensibel. Eigentlich könnte also alles ganz normal sein in seinem Leben. Doch eines trennt August von seinen Altersgenossen: Sein Gesicht ist entstellt, und unzählige Operationen hat er schon über sich ergehen lassen müssen. Das ist auch der Grund, warum er noch nie auf einer öffentlichen Schule war und bisher zu Hause unterrichtet wurde. Das neue Jahr aber soll alles ändern. August wird in die fünfte Klasse der Bezirksschule gehen, und natürlich hat er Angst. Angst davor, angestarrt und ausgegrenzt zu werden. Doch August wäre nicht August, würde er nicht auch diese Herausforderung mit Bravour meistern!
Meinung:
Schon ab der ersten Seite hatte mich dieses Buch Emotional gepackt! Ich habe selten ein so trauriges und gleich dermaßen humorvolles Buch gelesen, was nicht zuletzt dem unglaublich starken Protagonisten zu verdanken ist.
Von der wahnsinnig realistisch wirkenden Ausgestaltung mal ganz zu Schweigen!
Der Autor hat es geschafft, die Gefühle niederzuschreiben, die ich fühlte als ich in der Grundschule gemobbt wurde, und zwar auf eine Art und Weise, wie ich es selber nie könnte und dennoch von einer komplett anderen Person zu erzählen. Besonders das hat meine Faszination an diesem Buch verstärkt, da ich auch von anderen hörte, welche Nähe und zugleich Distanz sie gegenüber dem Protagonisten empfanden.
In seinem Roman könnte der Autor gleichzeitig festhalten, wie unglaublich gemein und gütig Kinder zugleich sein können und das ganze ohne eine allzuspannende Rahmenhandlung in einer mitreißenden Geschichte verpackt.
Ziemlich gefallen hat mir auch, wie viele neue Informationen man aus den Sichweisen anderer erfahren kann, da diese immer wieder die Geschichte des Protagonisten Augusts erzählen und der Zeitraum der erzählten Geschehnisse zudem immer wieder sehr ähnlich war. Dennoch gestalten sich die Informationen, die man zu August, sowie auch den ganzen Nebencharakteren bekommmt, von Sichtweise zu Sichtweise unglaublich unterschiedlich.
Hinzu kommt, dass August auch aus den Sichten der Anderen immer, wenn auch auf eine sehr unaufdringliche und sympathische Art und Weise im Zentrum der Geschichte steht.
Fazit:
Auch wenn das Jahr noch Jung ist, wage ich bereits diesen Roman als eines meiner Jahreshilights zu wähnen. Die Geschichte konnte mich von den ersten Worten an packen und verdient definitiv 5 Sterne: 🌟🌟🌟🌟🌟.
Recht schnell lässt sich die Handschrift des Regisseurs und Autors, Stephen Chbosky, in dem Film wiederfinden wiederfinden.
Der Film hangelt sich permanent recht nahe an dem Buch entlang und hat doch seine Eigenheiten. So lassen sich beispielsweise die verschiedenen Sichtweisen, eingeleitet durch eine kurze Einblendung des jeweiligen Namens und hin und wieder ein Voice Over wiederfinden. Dennoch ist der Film da nicht so strikt und zeigt immer wieder Bilder auch von Charakteren, die nichts mit dem jeweiligen Erzähler zutun haben. So scheinen sich die Erzahlperspektiven hin und wieder zu vermischen. Im Gegensatz zum Buch  schreitet Handlung im Film meist chronologisch vorran, und der Zuschauer springt nicht bei jedem Erzählerwechsel komplett zum Anfang zurück.
Auffällig war für mich auch wie anders die Wirkung des Vaters von August im Film für mich war, als im Buch. Während er im Buch zwar irgendwie da war, aber nicht wirklich zu Wort zu kommen schien, so war er im Film eine tragende und auch sehr facettenreiche Rolle, die nicht wegzudenken ist.
Besonders gut hat mir auch die Besetzung Vias duch Izabela Vidovic gefallen, da ich beim Lesen des Buches sogar tatsächlich an sie denken musste.
In dem Film schien sie sogar noch ein wenig mehr aufzublühen und hat ihre Position als mein Lieblings Charakter der Geschichte noch ein wenig verstärkt.
Im Film ist bei genauerem Hinsehen eine kleine Akzentverschiebung zu beobachten. Es ist en sehr klarer Cut vorzufinden, der die eigentliche Geschichte mit dem ganzen leiden vom Happy End abtrennt, wodurch dieses mehr in den Vordergrund gerückt wird. Unterstützend dazu wirkt, dass verschiedene, wenn auch weniger wichtigere Details verändert oder komplett gestrichen wurden. Zum Beispiel hat der Vater Augusts im Film den Helm versteckt statt ihn weggeworfen zu haben und beitet an ihn August wieder zu geben. Was als dieser dankend ablent eine wesentlich andere Wirkung erzielt als das Hinterhertrauern, welches im Buch wiederzufinden ist.
Alles in allem wird der Film das Buch zwar nicht 100% gerecht. Dennoch ist von einer sehr empfehlenswerten und gelungenen Buchverfilmung zu reden, die ich euch allen sehr ans Herz legen möchte!
Herzlichen Dank an das Online PR-Team des Films und Studiocanal für die Kinotickets!
Viel Spaß beim Lesen und im Kino,
Eure Eve 

Eve Bernhardt

Eve Bernhardt ist in Göttingen aufgewachsen und liest schon so lange sie denken kann. Nach ihrem FSJ Kultur studierte Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus in Hildesheim. Sie arbeitet als Journalistin und betreibt seit 2020 betreibt ihren eigenen Jugendbuchpodcast.

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