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INTERVIEW mit George Lester

Blogtour: In all seinen Farben von George Lester

Dieses Interview ist Teil der Blogtour zu „In all seinen Farben“. An der Stelle Herzlichen Dank an den One Verlag für das Leseexemplar! Mehr Infos zum Buch findet ihr ab dem 25. 06. (dem ET des Buches) ebenfalls hier auf diesem Blog. Die anderen Stationen der Blogtour und auch ein Gewinnspiel zu dem Buch findet ihr unter meinem Instagrampost, der unten verlinkt ist.

Und jetzt: Viel Spaß!

Wer bist du und wie würdest du dich selbst (kurz) beschreiben?

Mein Name ist George Lester, ich bin Schriftsteller, Lektor, Schauspieler und Dragqueen aus Großbritannien. Ich lebe mehrere verschiedene Leben unter verschiedenen Namen, denn warum nur eine Persönlichkeit haben, wenn man 3 haben kann? Ich liebe Musicals von ganzem Herzen und That Gurrrl, meine Drag-Persönlichkeit, ist eine Kombination aus all den Dingen, die ich am meisten auf der Welt liebe, mit Sechs-Zoll-Absatzätzen und einer etwa drei Zoll dicken Schicht Make-up.

Wie würdest du dein Buch „In all seinen Farben“ zusammenfassen?

„In all seinen Farben“ ist eine Mischung aus RuPaul’s Drag Race und Dumpling (von Julie Murphy) in Anlehnung an Gilmore Girls. Es ist ein lustiger (ich hoffe es jedenfalls), romantischer und gelegentlich dramatischer, queerer YA-Roman, ein Liebesbrief an Drag und die Drag-Kultur. Die These des gesamten Buches ist, dass Drag so viel mehr ist als nur Drag Race! 

Was hat dich dazu inspiriert, „In all seinen Farben“ zu schreiben und hattest du dabei bestimmte Absichten? (z.B. jungen Menschen aus der queeren Community den Rücken zu stärken)

Als ich angesprochen wurde, ein Buch über einen Teenager zu schreiben, der eine Drag Queen sein will, hat sich alles sehr schnell ergeben. Ich wusste, dass ich eine Mutter-Sohn-Beziehung wie die zwischen Lorelai und Rory (Gilmore Girls) wollte, ich wusste, dass ich die Schönheit von Drag zeigen wollte, die über das hinausgeht, was beim Drag Race zu sehen ist, und ich wusste, dass ich einen schwulen Jungen als Hauptfigur der Geschichte haben wollte. All diese Dinge zusammen ergaben „In all seinen Farben“. 

Drag ist ein wichtiger Teil der Handlung von „In all seinen Farben“, kannst du kurz erklären, was Drag ist?

In seiner grundlegendsten Form ist Drag eine Performance-Kunstform. Alle können eine Königin, ein König, ein Ding sein, alles was sie wollen, egal welches Geschlecht man hat. Es ist die Freiheit des Ausdrucks und der Kunst. 

Der Autor George Lester mit der englischen Ausgabe seines Buches „Boy Queen“ und passendem Make-Up

Wie hast du Drag für dich entdeckt und was bedeutet Drag für dich?

Ich habe Drag über RuPaul’s Drag Race entdeckt, was so eine Standardantwort ist, aber here we are! Ich habe allerdings erst während meines Masterstudiums in Musical Theatre angefangen, selbst Drag zu machen. Wir mussten als Teil des Kurses eine Show kreieren und ich wusste, dass ich Drag machen wollte. Aber erst, als ich mich dem Wunder der Drag-Queens in London, meiner lokalen Szene, öffnete, habe ich mich wirklich Hals über Kopf in die Szene verliebt.

Für mich bedeutet Drag Freiheit. Ich fühle mich nie so mächtig oder so schön wie in Drag. Es ist die reine Freude!

Gibt es etwas an der Hauptfigur Robin, um das du sie beneidest?

Ich glaube, Robin ist selbstsicherer als ich es jemals war, besonders in seinem Alter. Ich war ein Wrack, als ich 18 war, und es war eine Herausforderung, jemanden zu schreiben, der weiß, wer er ist und was er vom Leben will und der dem mit Vollgas nachjagt. Währenddessem wusste ich zwar, was ich wollte, hatte aber einfach nicht die Selbstüberzeugung es mit Vollgas zu verfolgen.

Als die Dinge dann für Robin schief gehen, sehe ich ein wenig mehr von mir selbst in ihm. Das ist auch der Grund warum ich Robin im Buch einen Ratschlag gegeben habe, den ich mir Selbst erst im Laufe der Jahre zu Herzen genommen habe: an sich selbst zu glauben. Es ist die Art von Ratschlag, von dem ich weiß, dass mein junges Ich ihn hätte hören müssen.

Wenn du einen Tag in das Leben einer deiner Figuren schlüpfen könntest, welche wäre das und warum?

Ich glaube, ich würde gerne einen Tag als Kaye Bye leben. Sie ist eine gebuchte und begnadete Dragqueen, und wie toll es wäre, einen Ort zu haben, an dem sie Woche für Woche ihr Ding durchziehen kann. Das würde mir Spaß machen!

Ich würde auch richtig gerne in die Köpfe der anderen Drag-Künstler:innen im Buch eintauchen. Ich wüsste gerne, wie sie ticken, was sie dazu bringt, die Nummern zu machen, die sie machen. Deshalb liebe ich es, mit meinen Drag-Freund:innen darüber zu reden, alle haben einen anderen Weg und eine andere Art, etwas zu betrachten, einen eigenen speziellen Blickwinkel.

Eve Bernhardt

Eve Bernhardt ist in Göttingen aufgewachsen und liest schon so lange sie denken kann. Nach ihrem FSJ Kultur studierte sie Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus in Hildesheim. Sie arbeitet als Journalistin und betreibt seit 2020 betreibt ihren eigenen Jugendbuchpodcast.

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