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A RIVER OF ROYAL BLOOD von Amanda Joy

Bald wird sie 17. Für Eva kommt das einem wahr gewordenen Alptraum gleich. „A River of Royal Blood: Rivalinnen“ von Amanda Joy, erschienen bei dtv, erzählt die Geschichte von zwei Schwestern, die sich einmal nahestanden und Feindinnen auf Leben und Tod sind: In Myre ist es Tradition, dass die Töchter der amtierenden Regentin nach dem 17. Namenstag der Jüngsten gegeneinander kämpfen und so lange um das Thronerbe streiten, bis nur noch eine von ihnen übrig ist. 

Eva wartet nur darauf, dass ihre Zeit abläuft und ihre einst so geliebte Schwester Isa dem grausamen Spiel ein Ende bereitet. Sie selbst wird es wohl eher nicht sein, die den Thron besteigt, sie kann ja nicht einmal ihre eigene Magie benutzen… Als dann aber ein uralter Lord, in der Hauptstadt von Myre auftaucht und sich bereiterklärt, Eva zu unterrichten, mischen sich ihre Karten neu. 

Ich muss sagen, dass ich es wahnsinnig erfrischend fand, mal wieder ein Fantasybuch zu lesen, dessen Hauptaufhänger es nicht war, dass sich zwei verschiedene Völker bekriegen, wie das ja so oft in Fantasy-Büchern der Fall ist. Diese Schweternrivalität war da auf jeden Fall eine willkommene Abwechslung für mich.

Eva ist eine Protagonistin, mit der ich zwar warmgeworden bin und mit der ich auch mitfiebern konnte, aber zu der ich dennoch bis zum Ende des Romans eine gewisse Distanz hatte, die ich nicht überwinden konnte. Sie scheint an Beziehungen festzuhalten, die ihr jeweiliges Gegenüber schon vor Ewigkeiten aufgegeben hat und mir fehlt stellenweise das Feuer.

Immer wieder wirkt es so, als hätte sie längst aufgegeben. Sie scheint zu weich, für die Position, in die sie hineingeboren wurde und ja, gerade das hätte sie für die Rolle spannend machen können, aber irgendwie lässt sie all das ja dann trotzdem mit sich machen und lässt Andere Menschen aus ihrem Umfeld Distanz aufbauen. So wirkte sie vor allem unentschlossen und ein wenig von der Situation gelähmt.

Vieles unerwartet

Ohne zu viel vorwegzunehmen, kann ich sagen, dass in diesem Buch kaum etwas ist, wie es scheint. Das gilt für scheinbare Tatsachen und gleichermaßen für die Figuren, von denen viele nur gerade so viel von sich preiszugeben scheinen, wie gerade nötig. Daduch werden die Nebenfiguren, und vor allem auch viele kleinere zwar irgendwie dreidimensional, aber gleichzeitig bleibt, irgendwann dann auch das Überraschungsmoment aus.

Stattdessen habe ich immer wieder Twists erwartet und auch relativ genau kommen sehen, wann diese passieren würden, nur eben nicht, was genau mich erwartet. Das fand ich ein wenig schade, weil so in diesen Momenten die Luft schon raus war. Wirklich spannend wurde es dann zum Ende hin, ich hoffe wirklich, dass die Autorin mit Band zwei da relativ nahtlos anknüpft und das nutzt.

Insgesamt hat Amanda Joy mit „A River of Royal Blood: Rivalinnen“ also einen Auftakt für ihre neue Dilogie geliefert, dem auf einer interessanten Idee basiert, der sein Potenzial aber nicht so recht ausschöpft. Trotzdem ist es ein Buch, an dem ich Spaß hatte, es zu lesen und das wirklich gespannt macht, auf den Abschluss.


Hör auch mal in die Podcastfolge zu A RIVER OF ROYAL BLOOD rein:


Bibliographisches zum Buch

Erschienen bei dtv.

ISBN:  978-3-423-76365-3

Umfang: 400 Seiten

Preis (Hardcover): 18€

Link zur Buchseite beim Verlag

Eve Bernhardt

Eve Bernhardt ist in Göttingen aufgewachsen und liest schon so lange sie denken kann. Nach ihrem FSJ Kultur studierte Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus in Hildesheim. Sie arbeitet als Journalistin und betreibt seit 2020 betreibt ihren eigenen Jugendbuchpodcast.

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